Es war einer der dunklen und kalten Abende, wie es sie in dieser Gegend oft gab, als der kleine Christian sich auf den Weg nach Hause befand. Er zog sich seinen dünnen und zerschlissenen Mantel fester um seinen schmächtigen Körper und sang leise ein altes Kinderlied um sich von der Kälte und der Dunkelheit abzulenken. Erst zehn Jahre zählte er und für sein Alter war er sehr klein, aber dennoch musste er – wie viele Kinder zu dieser Zeit – bereits für sein eigenes Brot Geld verdienen.
Sein Vater war vor vielen Jahren verstorben und seine Mutter Aase konnte nicht genug arbeiten um ihn und seine vier Geschwister zu versorgen. Seine große Schwester Solvejg – sie war drei Jahre älter als er – musste sich schon früh um ihre jüngeren Geschwister kümmern, während die Mutter täglich den weiten Weg in die Stadt antrat, um für eine reiche Familie zu kochen. Als Christian selber alt genug war um auf die Jüngeren aufzupassen, ging auch seine Schwester arbeiten, allerdings in eine der entfernteren Städte, so dass sie nur noch am Wochenende nach Hause kam und auch da nur manchmal, weil sie nur wenig freie Zeit besaß. Als Zimmermädchen hatte sie ein leidliches Auskommen, konnte aber dennoch hin und wieder ein paar Münzen mit nach Hause bringen, die ihre Mutter dankbar entgegen nahm.
Seit diesem Sommer war nun auch er alt genug um für das tägliche Auskommen der Familie zu sorgen, zumal seine jüngere Schwester Frija – die nur ein Jahr jünger als er war – sich um die beiden Kleinsten kümmern konnte. Er hoffte, dass er mit dem Geld, was er beim alten Sören verdiente, dafür sorgen konnte, dass die drei Jüngsten nicht auch arbeiten und vielleicht von zu Hause weg mussten. Aber der alte Bauer war ein Geizkragen und so war die Arbeit zwar hart und viel – besonders für einen so jungen Burschen wie ihn – aber das Auskommen mager und selten reichte es zu mehr als dem eigenen Brot. Er war enttäuscht und traurig darüber, konnte aber nichts an der Situation ändern, da es schon schwierig gewesen war überhaupt eine Anstellung zu finden. So war er gezwungen das Beste daraus zu machen und stand jeden Morgen vor Sonnenaufgang auf um die sechs Kilometer zu Sörens Hof zu laufen, arbeitete dann bis es dunkel wurde und kehrte dann durch den immerwährenden düsteren Wald, der sein ärmliches zu Hause und den Hof voneinander trennte, zurück. Schon als Kind hatte er am Rande dessen gespielt und war sich sicher, jedweder Gefahr, die aus dem Wald kommen könnte, tapfer die Stirn zu bieten, dennoch beschlich ihn – besonders jetzt im Herbst, wo manches Mal Nebel aus dem Boden aufstieg oder tief zu diesem hinab hing – fortwährend ein mulmiges Gefühl, das nicht selten in Angst über ging….
Christian macht eine unglaubliche Entdeckung und gerät dabei in ein Abenteuer, welches er sich nie zu träumen erhofft hätte und doch genau das geschieht: Träume werden wahr.
Eigentlich ist Trollenland eher ein kleines Märchen für Kinder und vielleicht auch für Erwachsene. Mit weniger als 50 Seiten zählt die Geschichte wohl auch eher in die Kategorie Kurzgeschichten, aber dennoch soll sie ihre eigenständige Veröffentlichung erhalten.